Personalentwicklung
Je nach Art z.B. eines Kommunikationsproblems können im Spiel verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden:
- im Rollentausch kann der Thementräger Einfühlung und Verständnis für das Handeln seiner Mitmenschen erlangen;
- unterstützt durch Verbalisierungstechniken kann der Thementräger Aufschlüsse über mögliche Hintergründe seines Verhaltens gewinnen, die ihm bislang verborgen waren;
- dem Thementräger kann eine Rückmeldung über die Wirkung seines Handelns auf die Interaktionspartner gegeben werden;
- schnell eskalierende Konflikte können mit Hilfe der Zeitlupentechnik verlangsamt nachgestellt werden, um herauszufinden, welche Äußerungen zur Eskalation beigetragen haben.
Der Thementräger bringt zwar seine persönliche Geschichte auf die Bühne, die jedoch immer einen gemeinsamen Erfahrungshintergrund anspricht: Jeder der Teilnehmer kennt schwierige Kommunikationssituationen am Arbeitsplatz. An diesen gemeinsamen Erfahrungshintergrund knüpft die anschließende Integrationsphase an. Der Austausch über die gemeinsamen Erfahrungen ist nicht nur ein Schutz für den Thementräger, der sich in seiner Darstellung mit seinen Schwierigkeiten exponiert hat, sondern bringt auch transferfördernde didaktische Wirkungen für alle Teilnehmer mit sich. Im Rollenfeedback berichten die Mitspieler, wie sie sich in ihren Rollen gefühlt haben und wie das Verhalten des Thementrägers auf sie gewirkt hat. Damit ist eine nochmalige Rückmeldung und Perspektivenerweiterung für den Thementräger verbunden. In der Auswertungsphase wird die im Spiel dargestellte Kommunikationssituation unter Rückgriff auf die zuvor erarbeiteten theoretischen Modelle betrachtet. So kann man z. B. die Teilnehmer erarbeiten lassen, auf welcher der vier Ebenen des Kommunikationsmodells von Schulz von Thun jeweils »gesendet» und »empfangen« wurde und in welcher Weise die aufgetretenen Diskrepanzen zwischen diesen Ebenen zu den Kommunikationsschwierigkeiten geführt haben. Auf diese Weise wiederholen und vertiefen die Teilnehmer das Gelernte in der unmittelbaren Anwendung auf eine reale Situation und profitieren zugleich von den sich auf diese Weise eröffnenden Erklärungsmöglichkeiten.
In einem weiteren Schritt können Möglichkeiten für einen besseren Umgang mit der Situation entwickelt und wiederum in der psychodramatischen Darstellung erprobt werden. Durch das realistische Setting kann sofort überprüft werden, wie sich die Situation entwickelt, wenn der Protagonist sich anders verhält und ob die erarbeitete Handlungsalternative »funktioniert».
