Supervision als Antwort auf die Dynamisierung der Arbeitsorganisationen

Mit der beschleunigten Globalisierung ist ein ungeheurer Druck auf alle Arbeitsorganisationen entstanden, ständig nach Einsparmöglichkeiten zu suchen und sie konsequent zu nutzen. Permanent müssen neueste Kosten sparende Technologien in die Arbeitsabläufe integriert werden. Dazu werden stetig die Aufbau- und Ablaufstrukturen angepasst. Die Arbeitskräfte müssen sich auf diesen unaufhörlichen Wandel einstellen. Dazu werden ständig neue Prozesse des »Change Managements« eingeführt und abgebrochen. Führungskräfte werden zu Moderatoren dieses Prozesses und zu Coachs ihrer Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter soll »interner Unternehmer« werden, der nicht nur Verantwortung für seine spezifische Aufgabe, sondern für die Gesamtorganisation übernimmt. Dieser Prozess hat inzwischen alle Wirtschaftsbranchen erfasst und bestimmt zunehmend auch die staatlichen Behörden, die Non-profit-Organisationen, insbesondere auch alle sozialen Dienstleistungseinrichtungen.

Das bedeutet für die Führungskräfte, sich für diese neue Rolle weiter zu qualifizieren und ihre Etablierung »on the job« auszuprobieren. Ebenso müssen die Mitarbeiter mehr Verantwortung und Eigeninitiative übernehmen und sich kontinuierlich zur Bewältigung neuer Aufgaben selbstständig weiterqualifizieren. Gelingt das der Organisation nicht auf breiter Front, hat sie ein Problem im Wettbewerb.

Supervision wird angefragt sowohl die Führungskräfte bei der Ausgestaltung ihrer neuen Rolle zu unterstützen als auch die Mitarbeiter zu befähigen, Teamfähigkeit und Selbstorganisationskompetenz zu erwerben. Die Mitarbeiter, die hier nicht mitkommen, müssen besonders gefordert und gefördert werden. Professionalität zeigt sich hier also nicht nur als Fachkompetenz, sondern zunehmend auch als Organisationskompetenz. Supervision soll hier dazu beitragen, den unvermeidlichen Wandel zu bewältigen.

Holger Seibert - Supervision, Coaching und Gruppenberatung, Thema Supervision